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4 Tage Skifahren in Südtirol


Letztes Wochenende war ich ein paar Tage im schönen Südtirol. Ich wusste garnicht, was mich erwarten würde und war mehr als überrascht: erst in Serpentinen die Berge hoch fahren mit tollstem Ausblick auf die Dolomiten, der schönste Schnee und eine absolut beeindruckende Landschaft mit wunderschönen Sonnenuntergängen. Ich war vorher noch nie in den Dolomiten, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, aber bin so geflasht, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Es hat einfach alles gestimmt!


Heute möchte ich dich an meinem Trip teilhaben lassen, da ich mir vorstellen kann, dass auch du nach dem Artikel auf den Geschmack kommen wirst. Ich fand die Zeit dort so entspannend, die Einheimischen total nett und die Skigebiete sehr angenehm, da nicht so überlaufen. Und wenn du aus Süddeutschland kommst, dann ist es sogar noch besser, weil die Anreise wirklich nicht weit ist. Irgendwie hatte ich Südtirol im Winter nie auf dem Bildschirm, nur im Sommer als Wander- und Weingegend. Vielleicht geht es dir auch so, daher schreibe ich gerne einen Erfahrungsbericht mit neuen Perspektiven für dich:


Die Anreise

Also wohin geht es heute? Es geht in das schöne Südtirol in das Eggental nach Obereggen. Die Anreise erfolgt über den Brenner, einen Bergpass über die Autobahn. Auf dem Weg benötigst du eine Vignette für die österreichischen Autobahnen und dann musst du nochmal Maut für den Brenner und die italienische Autobahn zahlen. Eine Vignette kostet 11€, die Brennermaut ebenso und die Autobahnmaut waren nur wenige Euro. Die Vignette kaufe ich vorher immer online beim Adac, dann ist das schon mal erledigt und du hast keine lästige Klebevignette an der Scheibe, die du später runter kratzen darfst. Die Brennermaut und Autobahnmaut zahlst du dann direkt am Schalter auf der Autobahn per Karte oder Bar. Wenn du gute Musik einlegst, dann kannst du die Anfahrt durch die Berge einfach nur genießen und dich auf deine Zeit dort freuen. Jetzt bist du vorbereitet, das heißt, es kann los gehen.



Das Hotel

Gewohnt habe ich für vier Tage in dem Kräuerhotel Zischghof ein fünf-Sterne-Hotel direkt in den Bergen. Die Zimmerpreise starten bei 120€ pro Person inklusive Halbpension, das bedeutet das Frühstück und Abends, ein fünf-Gänge-Menü, sind inklusive. Das Frühstück beinhaltet alles, was man sich wünschen kann und beim Abendessen kannst du jeweils zwischen zwei Gerichten wählen. Schön fand ich auch, dass man einen fest zugewiesenen "Familientisch" hatte, so dass man schnell dort ankommen konnte und sich wie zuhause gefühlt hat. Meine erste Begegnung im Hotel war ein süßer Kater, der sich entspannt im Foyer geräkelt hat - für mich als Tieliebhaberin ein weiterer Pluspunkt. Das Hotel hat eine sehr familiäre Atmosphäre und wir wurden ganz herzlich von den Hotelbesitzern begrüßt, die sich im übrigen immer sehr viel Zeit für die Gäste nehmen. Die Zimmer sind total schön und offen gestaltet mit viel Zirbenholz und hochwertiger Ausstattung. Auf dem Zimmer steht schon das Zirbenwasser bereit, bestes Trinkwasser aus der Geroldquelle und - sehr wichtig - auch Bademäntel und Handtücher für die Sauna.


Die Aussicht vom Balkon hätte nicht besser sein können und ich habe erstmal Platz in einem Liegestuhl genommen und sie genossen. Alles war total sauber und liebevoll hergerichtet, die Betten mit Aussicht nach draußen waren bequem und ich habe mich rundum gut versorgt gefühlt. Wenn ich so ins Schwärmen gerate sei betont, dass ich diese Artikel hier aus freien Stücken schreibe. Ich möchte dir einfach die Möglichkeit geben, auch so eine gute Zeit wie ich zu haben und ich gebe einfach gerne gute Tipps weiter.



Das Hotel verfügt zudem über eine duftende Kräuterstube aus Zirbenholz, in der unter anderem Workshops und Yoga-Sessions gegeben werden. Es wird dazu ein wöchentliches Programm erstellt und beim Abendessen ausgelegt. Auch können hauseigen produzierte Produkte, wie z.B. Seifen oder Zirbenkissen erworben werden. Zudem gibt es ein sehr schönes Panorama-Schwimmbad mit Liegestühlen und einen Saunabereich. Neben der Panoramasauna mit Ausblick auf die Berge gibt es ein Dampfbad und eine Biosauna. Der Ruhebereich ist total schön gestaltet und verfügt über verschiedene liebevoll gestaltete Räume und Rückzugsmöglichkeiten, u.a. mit Liegestuhlschaukel, Liegestühlen, Betten und kuschligen Decken. Ich habe mir es nicht entgehen lassen hier jeden Abend nach Skifahren und Abendessen zu verbringen.



Das Hotel ist super gelegen, da man nur ein paar Minuten zu Fuß zum Skilift läuft oder alternativ sich vom Shuttle nach unten fahren lässt. Deine Schuhe kannst du im Trockenraum lagern und deine Ausrüstung im Skiraum. Und wenn du möchtest kannst du mit dem Hotelshuttle die paar Minuten zum Skilift fahren. Ach ja, und ein Kinderspielzimmer und eine Bar mit Aufenthaltsraum zum Kartenspielen und abendlichen Zusammensitzen gibt es auch. Besonders gut hat mir das Foyer im ersten Stock mit Fellen und hohen Decken gefallen, auch der Lieblingsbereich der Hauskatze wie es mir scheint.


Ski ausleihen

Unsere Ski haben wir Zuhause gelassen und dafür vor Ort Ski ausgeliehen. Wir waren beim Skiverleih Siegfried, direkt an der Talstation in Obereggen. Unsere Ausrüstung konnten wir in einem Skidepot an der Talstation lassen. Das war das erste Mal, dass ich das ausprobiert habe und ich fand es mehr als komfortabel. Eine kleine Box kostet 10€, eine große 18€. Kann ich jedem empfehlen, der morgens nicht mit Skistiefeln zur Piste stapfen möchte oder auch nach dem Skifahren noch in ein Restaurant gehen will, ohne überflüssiges Equipment. Die Beratung war sehr gut und ich bin durch die anderen Ski so sehr auf den Geschmack gekommen, dass ich wohl meine wirklich sehr alten Ski jetzt doch mal ersetzen werde. Das Skifahren hat mir mit der richtigen Ausrüstung nochmal viel mehr Spaß gemacht.


Die Skigebiete

Es gibt mehrere Skigebiete in der Gegend von Obereggen. Das heißt, man muss nicht immer im gleichen Gebiet fahren, sondern kann auch durchaus mal andere ausprobieren. Wir waren am ersten und zweiten Tag in Obereggen selbst, am dritten in Carezza und am letzten Tag nochmal in Obereggen, wobei wir da noch weiter reingefahren sind, hin bis Pampeago. Wir hatten den Vorteil, dass wir den Dolomiti Superski-Pass hatten und damit uns frei bewegen konnte, nach Lust und Laune.


Skigebiet Latemar

Vorab muss ich betonen, dass ich nun ein absoluter Fan von diesem Skigebiet geworden bin. Die Pisten waren super präpariert, man hatte immer genügend Raum zum fahren, weil es nicht überlaufen war. Die Pisten waren abwechslungsreich, die Aussicht grandios, die Lifte cool (keine Schlepplifte - großer Pluspunkt bei mir) und es ist sehr weitläufig! Es gibt außerdem wirklich schöne Hütten, darunter meine neue Lieblingshütte: Berghütte Oberholz. Aber jetzt nochmal langsam. Dass du mir folgen kannst, habe ich dir noch einen Pistenplan verlinkt.


Da wir mit unserem Hotel in Obereggen stationiert waren, ging es für uns dort von der Talstation Obereggen mit dem Sessellift oder auch der Gondel hoch. Montags, Donnerstags und Freitags kannst du auf einer sehr schönen Piste bis 22 Uhr Nachtskifahren. Das war für uns am Freitag ein toller Einstieg und für mich ebenfalls eine Premiere. Es war alles total gut ausgeleuchtet und die Stimmung war super.



Das Skigebiet hat eine breite Auswahl von blauen bis schwarzen Pisten und man ist wirklich gut beschäftigt, bis man alles erkundet hat. Hütten gibt es auch zu genüge und ich war absolut begeistert von der Berghütte Oberholz, die auf ca. 2096m Höhe liegt. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk, sowohl äußerlich, wie auch von Innen. Und das Essen war so gut! Ich habe einen richtig guten Kaiserschmarren gegessen und auf der Terrasse die Sonne und den Blick auf die Berge genossen. Wenn du Mittags drinnen sitzen möchtest, dann empfiehlt sich aufjedenfall eine Reservierung. In unserem Fall war nämlich von 12:30 -14:30 Uhr alles ausgebucht.



Ein weiteres Highlight war für mich der Lift in Richtung Maierlalm auf ca. 2170m. Dieser Lift alleine ist wie Kino schauen. Man fährt auf die beeindruckende Latemar-Berggruppe mit ihren schroffen hohen Felsen zu und hat einfach eine beeindrucke Aussicht. Und oben angekommen steht man dann genau davor und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man sieht auch die Lines, die Skitourgeher gezogen haben und wundert sich nur, wie die da hoch gekommen sind. So ist es nicht nur uns ergangen und es tummeln sich daher dort immer eine Schar von Menschen, die nach dem Lift Fotos als Urlaubserinnerungen machen. Wir sind öfters den Lift alleine der Aussicht wegen gefahren - ohne Witz. Für mich eine absolute Empfehlung!



Am letzten Tag sind wir dann nochmal weiter in das Skigebiet hinein gefahren in Richtung Pampeago und Predazzo, was auf der anderen Seite des Berges liegt. Wenn du dir den Plan des Skigebiets Latemar mal ansiehst, dann wirst du sehen, wie weit sich das Skigebiet eigentlich erstreckt. Uns ist definitiv nicht langweilig geworden. Und in dieser Ecke gibt es dann auch ein paar anspruchsvollere, schwarze Pisten. Die "Torre die Pisa" hat beispielsweise eine Neigung von 59% und empfiehlt sich nur geübten Skifahrern. Auch hier war das Bergpanorama nochmal sehr beeindruckend und man konnte sehr weit auf die 3000er Berge blicken. Ich konnte garnicht mehr aufhören Fotos zu machen.



Zusammenfassend gesagt: Ich kann das Skigebiet Latemar, von Obereggen aus, absolut empfehlen und würde aufjedenfall wieder gerne mal dort zum Skifahren hinkommen! Dicke Empfehlung!


Skigebiet Carezza

Einen Tag haben wir dann noch das Skigebiet Carezza getestet. Von Obereggen aus konnte man mit dem Skibus nach Welschnofen hinfahren, das dauert ca. 1,25 h und man muss zweimal umsteigen. Alternativ kann man mit dem Auto dort hinfahren und braucht ca. 17 Minuten. Man sollte aber frühzeitig da sein, schätzungsweise bis spätestens 10:30 Uhr, da der kostenlose Parkplatz an der Talstation nur sehr klein und daher schnell voll ist. Dort kommt auch der Skibus an und man braucht von dort nur wenige Minuten zur Talstation. Man fährt komfortabel mit der Gondel nach oben und ist auch hier von dem tollen Panorama beeindruckt. Man steht in den Dolomiten und sieht in der Ferne die ganze Alpenkette. Von dort aus kann man dann weiter in das Skigebiet hineinfahren oder alternativ weiter nach oben zur Hütte König Laurin, eine Panoramahütte.



Wählt man den Weg weiter in das Skigebiet hinein, dann erwarten einen viele leicht zu fahren Piste einen über eine lange Strecke angelegten Funpark. Das heißt, es gibt immer kleinere Spielereien, wie Männchen zum Abklatschen, kleine Tunnel zum Durchfahren oder auch Funparks mit Schanzen und Hügeln. Das ist sicherlich besonders für die Kinder spannend. Es gibt auch viele Einzel-Teller-Schlepplifte, die ich als sehr entspannend empfunden habe, da die Strecke gut präpariert war und man dabei eine schöne Aussicht hatte. Auf dem Weg sind uns auch immer wieder viele Häuser direkt an der Piste aufgefallen, die man wohl als Urlauber mieten kann. Ich denke, dass dieses Skigebiet vor allem auch für Familien interessant sein wird, da es wenig überlaufen war, die Atmosphäre ruhig war und die Pisten größtenteils leicht zu fahren sind. Der Anteil blauer Pisten ist höher als im Skigebiet Latemar, in dem es vor allem mehr rote und auch schwarze Pisten gibt.


Mittag gemacht habe ich auf der Franzin Alm. Ich glaube, ich habe ein gutes Händchen für stylische Locations, denn diese Hütte war auch wieder total modern, innen gemütlich und das Essen wirklich super. Ich habe noch nie so schön hergerichtete Rote-Beete-Tortelloni gegessen. Kann ich also auch absolut empfehlen! Hier hatten wir diesmal kein Problem, einen Sitzplatz zu bekommen und drinnen gab es noch einige Tische. Entschieden haben wir uns aber wieder für die Sonnenterrasse mit schönem Ausblick.



Nach dem Erkunden dieses Teils sind wir dann noch hoch in Laurins Lounge gefahren. Hier liegt man mit ca. 2337m höher als in Latemar und die Bezeichnung Panoramahütte trifft absolut zu. Oberhalb der Lounge mit toller Terrasse mit Liegestühlen liegt die Kölner Hütte. Man fährt hier mit einer Gondel hoch und kommt in einer unterirdischen Bergstation an. Das heißt, die Station ist in den Berg integriert und architektonisch total schön umgesetzt. Man findet sehr moderne Formen, eine stylische Rolltreppe und blau- rote Led-Leuchten, die die Betonwände ästhetisch beleuchten. Von oben führen zwei schwarze Pisten ins Tal - König Laurin I und II. Wenn man diese nicht fahren möchte, weil sie doch etwas steiler und anspruchsvoller sind, dann kann man einfach wieder mit der Gondel runter fahren. Ich kann es absolut empfehlen da mal hoch zu fahren und den Ausblick zu genießen. Die Piste fand ich auch super zu fahren und toll, weil man immer auf die Alpenkette zu fährt. Wir sind von dort aus dann ganz runter gefahren und haben so die "König Laurin Challenge" auch erfüllt. Das bedeutet man kann in einem Rutsch von ganz oben nach ganz unten nach Welschnofen fahren. Auf dem Weg ins Tal erwartet dann noch ein Speedcheck und man kann dabei seine Geschwindigkeit messen. Das ist sicherlich für Kinder auch wieder besonders spannend.



Unser Skitag in Carezza war auch absolut gelungen und ich kann auch dieses Skigebiet sehr empfehlen. Ich denke aber, dass jüngere Leute und Menschen, die anspruchsvollere Pisten und mehr Optionen suchen, in Latemar besser aufgehoben sind und Familien und Anfänger sehr gut in Carezza. Es ist dort ruhig und man kann auch in Unterkünften direkt an der Piste absteigen.


Wandern am Karersee

Auf dem Rückweg nach mehr als drei Tagen Skifahren ging es dann noch zum Karersee, da er garnicht so weit von uns entfernt war. Als erstes kommt mir wieder die bittere Kälte in der Sinn, denn es hatte fast -8°C, und als zweites die tolle Aussicht und die tolle Stimmung auf 1600m Höhe. Der See ist relativ klein und war jetzt im Winter zugefroren und schneebedeckt. Man kann einmal um den See herum wandern. Dafür empfehle ich aufjedenfall festes Schuhwerk, wenn nicht sogar Grödeln, um einen besseren Tritt zu haben. Der Parkplatz war kostenpflichtig und von dort aus hatte man auch wieder einen tollen Ausblick auf die Alpen. Besonders schön fand ich es, vom Karersee aus den Sonnenuntergang anzusehen. Also auch eine absolute Empfehlung!



Fazit

So, das war's erstmal vom viertägigen Trip nach Südtirol. Ich hoffe, du kannst dir aus diesem Artikel etwas für dich mitnehmen und vielleicht hilft es dir dabei, deinen nächsten Urlaub dort zu planen. Wenn du Fragen hast, dann schreibe sie gerne unter dem Artikel in die Kommentare. Ich freue mich einfach, wenn ich es dir etwas leichter machen kann, auch eine schöne Zeit dort zu haben. Südtirol ist wirklich toll und man kann dort richtig gut abschalten und entspannen. Die Dolomiten mit ihren hohen Berggipfeln und Felsen ist absolut einnehmen und wer einmal da war, wird sicherlich ein zweites Mal zurück kommen - mindestens.





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