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Back to the Basics - einfach Leben



Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Ich war so mit meinem Leben beschäftigt, wie vermutlich wir alle. Irgendwie ist immer etwas und es geht stetig voran. Und dann denke ich mir auf einmal: „Wann habe ich eigentlich das letzte Mal einen Post geschrieben?“. Wenn man sich nicht bewusst Zeit für die Dinge nimmt, die einem wichtig sind, gehen sie leicht im Alltag unter. So auch bei mir. Deswegen schreibe ich diese Worte gerade mit viel Freude, denn ich liebe das Blogpost schreiben!

Das Leben hält uns immer busy. Manchmal habe ich das Gefühl, es laufen tausend Dinge gleichzeitig und mein Kopf zerplatzt irgendwann. Ich glaube auch, dass es in der heutigen Zeit nochmal viel anstrengender geworden ist, weil wir uns täglich mit lauter Informationen füttern. Meistens betreffen die uns ja noch nicht einmal. Wir sitzen am Handy, beantworten Nachrichten von Fremden, sind auf Instagram unterwegs und scrollen stundenlang durch die Beiträge, die uns angezeigt werden und wir bekommen so viele Emails. Und all’ diese haben wir uns meistens nicht einmal selbst ausgewählt, sondern sie werden uns zufälligerweise auf Basis von Statistiken ausgespuckt. Wir konsumieren sozusagen freiwillig das, was ein Algorithmus uns anzeigt - darunter auch viel Werbung für Dinge, die wir angeblich brauchen. Und da ist es einfach kein Wunder, dass unser Gehirn irgendwann voll ist und keine Energie für andere Dinge bleibt.


Ich kann mich daran erinnern, einmal gelesen zu haben, dass es einen bestimmten Grund für die Kleidungswahl von Steven Jobs gibt. Man kennt ihn für die immer gleichen schwarzen Rollkragenpullover und Hosen. Manche mögen vielleicht denken, dass das schon sehr eigen ist oder er vielleicht faul oder modisch überfordert wäre. Aber das Gegenteil ist anscheinend der Fall. Er wusste ganz genau was er tut. Er hat wohl einmal gesagt, dass er damit seine mentalen Ressourcen sparen möchte. Denn jeder Mensch verfügt jeden Tag über eine bestimmte Entscheidungskapazität und die ist irgendwann einmal aufgebraucht. Du kennst das sicherlich auch, wenn du abends einfach keine Entscheidungen mehr treffen kannst, da das Gehirn nicht mehr mit macht. Steve Jobs wollte wohl morgens keine Energie für die Auswahl seiner Kleidung vergeuden, sondern diese dann für seine Entwicklungen einsetzen. Auch bei Minimalisten kennt man das, dass durch wenig Materielles und damit wenig Ablenkung und Ballast mehr Energie für andere Dinge zur Verfügung steht.


Also wenn wir nun an unser Social Media-Verhalten oder generell an alles denken, was wir jeden Tag freiwillig und unfreiwillig aufnehmen, dann wundert es mich garnicht, dass wir uns Abends auf der Couch vor dem Fernseher nur noch berieseln möchten - auch wenn das noch mehr Input bedeutet. Es ist einfach keine Energie mehr da für andere Dinge oder sogar das Erschaffen von Neuem. Denn für kreative Energie braucht es den freien Kopf, Klarheit und vor allem Verbundenheit mit sich. So geht es zumindest mir.

Da stellt sich einfach die Frage: Was kann man tun? Und vor allem auch, wie schaffen wir Räume ohne Input, in denen sich das Gehirn erholen kann? Wie kommen wir mehr zurück zu uns selbst? Ich glaube, dass der einfachste Weg aus diesem „mentalen“ Chaos ist, wenn wir uns wieder auf die ganz einfachen Dinge im Leben besinnen. Weg von dem, was es kompliziert macht und uns von uns selbst ablenkt und hin zu dem, was es einfach macht und uns mit uns selbst verbindet. Dazu zählt, für dich selbst ein gutes Essen zuzubereiten, dich gut um dich zu kümmern, morgens in Ruhe dein Bett zu machen, deine Wäsche zu waschen, in die Natur zu gehen, einzukaufen, Zeit mit der Familie zu verbringen oder auch ausreichend zu schlafen. Also alles, was essentiell zum Leben gehört und unverzichtbar ist. Meistens sind das die Dinge, die uns unwichtig oder sogar lästig erscheinen, aber ich glaube, es sind die Dinge, die uns wirklich helfen, wieder mehr in Verbindung mit uns selbst zu kommen. Fokussiere dich auf das, was wahres Leben ist und streiche alles, was unnötig ist und dir am Ende des Tages nur einen schweren Kopf bereitet. Zurück zu den Basics, zurück zum einfachen Leben.

Ich habe das in letzter Zeit wieder stärker gelebt nachdem ich mich wie vernebelt gefühlt habe und ich kann dir sagen, mir geht es schon so viel besser. Es fühlt sich an, als wenn der Druck von Außen geringer werden und Klarheit entstehen würde. Und mit der Klarheit kommt auch die Energie zurück und mit der Energie dann die Kreativität und die Lust zu Erschaffen. Denn frei fließende Kreativität steht auf der anderen Seite vom „Überlebensmodus“ in dem wir unsere Ressourcen nur für das Notwendige einsetzen. Und das Spannende ist: Es wird nichts Schlimmes passieren, wenn du das tust - im Gegenteil. Oft sind wir erstmal fast etwas überfordert, wenn wir den Pausenknopf drücken und einfach nichts tun. Da kommt schnell ein schlechtes Gewissen hoch, Gedanken faul zu sein usw. Aber das ist nur der unbewusste "Hustlemodus", der sich dann wieder zu Wort meldet, die Sucht in der wir stecken, weil wir es gewöhnt sind ständig Inhalte zu verarbeiten.


Meiner Meinung nach, sind wir Menschen auf der Welt um Dinge zu erschaffen und unser Leben bewusst zu gestalten und erfüllt zu leben. Dazu braucht es eben Raum, Klarheit und Energie. Probiere doch einfach mal aus, was es mit dir macht, wenn du dich auf die wenigen für dich wichtigen Dinge fokussierst und den Rest einfach mal sein lässt. Es gibt nichts Schöneres, als wenn dieser offene Raum entsteht, den wir dann mit dem füllen können, was uns wirklich Freude bereitet. Und dann entstehen auch wieder neue Dinge, mit denen wir vielleicht garnicht gerechnet hätten.


Übung: Schreibe dir jeweils drei Dinge auf, die dir wirklich wichtig sind und drei Dinge, die du locker streichen kannst. Was würde das bewirken?


Was machst du jeden Tag alles? Was davon tut dir gut? Und was davon bereitet dir Stress? Tust du Dinge, nach denen du dich anschließend eher zerstreuter fühlst? Was würdest du gerne machen, aber du findest die Energie nicht dazu? Was könntest du mal streichen? Was wären die wenigen „Basics“, die du beibehalten würdest? Was glaubst du, wie sich dein Leben danach anfühlen und verändern würde? Glaubst du, du würdest danach wieder „zurück“ wollen?

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