Es ist länger her, dass ich das letzte Mal hier geschrieben habe. Aber nun melde ich mich zurück. Manchmal gibt es Zeiten, in denen so viel los ist und andere Dinge meine absolute Aufmerksamkeit verlangen. Dabei ist das Schreiben mir so wichtig und auch, dir auf deinem Weg etwas mitzugeben. Es ist für mich eine Herzensangelegenheit. Deswegen dachte ich mir, ich lasse dich einfach weiter an meinem Prozess teilhaben, da ich sicher bin, du kannst dir daraus auch etwas Wertvolles mitnehmen.
Ich habe das vergangene Jahr so unglaublich viel gelernt und bin innerlich sehr gewachsen. Die Frage, die dabei immer wieder hoch geploppt ist, war die Frage nach meiner Identität. Eine super spannende Frage! Wir identifizieren uns so oft mit dem, was wir täglich tun, unserem Leben und unserem Beruf - vielleicht sogar mit unserer Umgebung und den materiellen Dingen um uns herum. Dabei ist es eben nur das, was wir tun oder haben. Natürlich haben wir genau das angezogen, auf Basis der Identität, die wir uns selbst zugeschrieben haben. Aber vieles geschieht dabei eben unbewusst und das Magische daran ist, sobald wir uns dessen bewusst werden, macht sich ein großer Raum an Möglichkeiten auf. Unsere Identität kann im Kern nämlich eine ganz andere sein, wenn wir genau hinsehen und uns von dem befreien, was wir uns selbst aufgelastet haben. Wenn wir aufhören, als jemand zu leben, der wir nicht sind, z.B. weil wir es so gelernt haben. Wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, gibt es oft keinen Fortschritt im Leben und wir wiederholen das, was wir eh tun, auf Grundlage unserer Identität. Mit der Zeit schleicht sich dann eine Langeweile und auch Frustration im Leben ein - eine Sehnsucht nach Veränderung. Vielleicht kennst du das Gefühl! Das Tolle ist, wir können all das nutzen und uns einfach eine eigene Identität geben oder zumindest das, was in der Tiefe bei uns angelegt ist, schrittweise herausschälen. Dazu braucht es garnicht so viel, wie du jetzt vielleicht meinst. Vielleicht braucht es etwas Zeit und eine stetige Neugierde, dich noch besser kennenzulernen und entdecken zu wollen. Aber gut, die kannst du dir ja nehmen :-).
Ich habe vor ein paar Wochen oder Monaten eine spannende Aufgabe aufgeschnappt, die ich dann selbst durchgeführt habe. Ich probiere die Dinge immer erst selbst aus, bevor ich sie vermittele. Der Effekt war wirklich groß und diese Übung hat so einiges für mich verändert. Wahrscheinlich gibt es ja genau deswegen auch mein Magazin und meinen Podcast. Es ging darum, sich zu überlegen, was die drei wesentlichen Identitäten sind, die wir in uns tragen und uns zuschreiben würden. Das Spannende an dem Ganzen ist einfach, dass, wenn wir uns auf diese Aufgabe und auf den damit verbundenen Prozess einlassen, wir uns anschließend in einem ganz anderen Licht sehen. Wie schon gesagt, geht das, was uns auszeichnet und auch das was wir sein wollen, oft im Alltag unter und es geht nun darum, unsere Essenz schrittweise wieder ans Licht zu bringen. Kurz gesagt, um uns wieder an uns selbst zu erinnern. Es ist im Leben so, dass wir vollkommen auf die Welt kommen, uns dann durch Prägungen immer mehr verlieren und dann gefühlt ein Lebenslang brauchen, uns wieder zu erinnern. Diese Erfahrungsreise nennt man Leben.
Deswegen nimm' dir einen Zettel und Stoff zur Hand und frage dich: Welche drei wesentlichen Identitäten zeichnen dich aus?
Fragen, die dir dabei helfen können: Was macht dich besonders? Wer willst du sein? In welchen "Rollen" fühlst du dich am wohlsten und wann bist du am meisten in deiner Kraft? Was liebst du und ohne was könntest du nicht leben? Was erfüllt dich und macht dich glücklich?
Fühl' dabei in Ruhe in dich und dein Herzen rein und lasse dir dabei Zeit. Glaub' mir, die Antworten werden kommen. Und schreibe das, was kommt auf und beurteile es nicht. Denn möglicherweise wunderst du dich über die Antworten erstmal. Aber das ist völlig ok. Manchmal vergessen wir einfach Dinge und dann war es wohl an der Zeit, dich wieder daran zu erinnern. Also freu' dich darüber und erzwinge es nicht, es jetzt verstehen zu müssen.
Ein Beispiel für Identitäten: Ich liebe es Menschen zusammenzubringen, Wissen zu vermitteln und etwas Wertvolles für unsere Welt und Zukunft zu tun. Ich sehe mich also als eine Art Vermittlerin und Botschafterin, eine Person die Klarheit schafft und die diejenigen gerne unterstützt, die die gleiche Mission verfolgen. Das ist natürlich nur eine Seite von vielen, die ich in mir trage. Ich möchte dir an dieser Stelle damit einfach einen kurzen Impuls und auch ein Beispiel geben, wie du deiner Essenz auf den Grund gehen kannst.
Im nächsten Schritt kannst du durch das Aufdecken deiner Identitäten auch deiner Seelenaufgabe, deiner Berufung und auch Vision näher kommen. Diese Identitäten sind wie Wegweiser, die in Richtung deiner Talente und Bedürfnisse zeigen und damit in Richtung deiner Seelenaufgabe. Denn wer wünscht sich denn im Kern denn nicht, etwas zu tun, was uns erfüllt und glücklich macht? Etwas, was dir ein Gefühl von Gebrauchtwerden und Sinnhaftigkeit gibt? Wenn du diese Identitäten dann auch lebst, wirst du merken, dass sich dein Leben immer stimmiger, erfüllter und auch leichter anfühlen wird. Die Dinge werden sich fügen und neue Türen werden sich öffnen.
Ich lade dich also hiermit dazu ein, näher hinzusehen und diese einfache Übung zu machen. Sie ist einfach, aber sehr wirkungsvoll. Vielleicht bist du eine Lehrerin, vielleicht ein Künstler, ein Unterhalter oder auch eine starke Person, die anderen Halt gibt, eine Unterstützerin. Lass’ dich darauf ein und schau’ einfach, was es mit dir macht!
Und in einem nächsten Schritt kannst du dann noch prüfen, inwieweit du diese bereits in diesem Leben lebst und wie du sie noch mehr in deinem Alltag verankern kannst. Aber das wäre vielleicht dann noch einmal Thema für einen ganz eigenen Beitrag, dem wir dann nochmal unsere in Ruhe unsere ganze Aufmerksamkeit widmen können.
Ich schicke dir ganz liebe Grüße und wünsche dir viel Freude bei dieser Übung. Und berichte gerne, wie es dir damit geht. Das würde mich sehr interessieren und auch andere sehr motivieren! Liebe Grüße, Katharina
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