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Pläne adé und hallo Flow


Oh my god! Das waren sechs unvergessliche Tage! Ich war auf einem Seminar für Persönlichkeitsentwicklung im schönen Österreich. Es ging darum, sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen, welche nächsten Schritte im Leben anstehen, um der Mensch zu werden, der man sein möchte und all' seine Träume und Visionen zu leben. Das hört sich so leicht an, aber ich kann dir sagen, mit dieser Auseinandersetzung sind Tränen, Schmerz, aber auch viel Freude, Liebe und Energie verbunden. Nach den vergangenen Tagen bin ich einfach nur überwältigt, bewegt und fühle mich "durchgeknetet". Ja wirklich, das ist gerade das Gefühl, das ich habe. Ich fühle mich durchgeknetet, d.h. weich und schlapp und gleichzeitig unglaublich frei und erlöst. Wie nach einem Marathonlauf, wenn die Muskeln müde sind, aber der Geist wach und der Körper lebendig!


Ich kann garnicht wirklich in Worte fassen, was die letzten Tage bei mir bewegt haben. Ich glaube, dass ich es noch nicht einmal wirklich greifen kann und freue mich auf all’ die positiven „Spätfolgen". Eins habe ich definitiv schon verstanden: Ich muss nicht immer alles alleine schaffen und machen, sondern es gibt Menschen, die gerne an meiner Seite sind und die mich gerne unterstützen. Auch Helfen kann eine Bereicherung darstellen, zumindest geht es mir meist so. Ich gestehe, ich neige oft zum Einzelkämpferdasein und meine, alles alleine schaffen zu müssen. Auch im Bezug auf das Thema Partnerschaft unterschätzen wir vermutlich, wieviel Energie noch freiwerden kann, wenn wir einen Partner an unserer Seite haben, mit dem wir uns gegenseitig unterstützen und pushen können. Ich kenne viele Menschen, die sich leider viel zu lange oder für immer mit unerfüllten Partnerschaften zufrieden geben oder eine neue erfüllte erfolgreich verhindern. Und vielleicht können auch erst dann gewisse Träume Realität werden, wenn dieses fehlende Puzzlestückchen ergänzt wird. Puzzlestückchen auslassen führt zu einem unvollständigen (Lebens-)Bild und wir werden es nie fertig stellen können. Ich habe auch schon öfters erlebt, dass erst etwas weiter geht, wenn ich sozusagen meine "Hausaufgaben" gemacht habe und das Thema angehe, welches gerade dran ist und nicht das, was ich meine gerade bearbeiten zu müssen. Ich glaube, die meisten kennen das auch zu gut, immer stark sein zu wollen, keine Schwäche und Verletzlichkeit zu zeigen und anderen auch nicht zur Last fallen zu wollen. Mir ist das garnicht leicht gefallen, mich bis aufs Letzte zu öffnen und alles frei auszusprechen, wobei ich dachte, ich wäre da schon relativ weit. Ich merke, dass meine innerlich konstruierte Welt, doch noch nicht so ganz richtig ist und ich sie jetzt nach und nach weiter anpassen darf. Ich tausche ein Puzzlestück nach dem anderen aus, bis das Gesamtbild wieder in sich stimmig ist. Der totale Abriss ist auch möglich, erzeugt aber hauptsächlich Stress und kostet sehr viel Energie. Ich habe in meinem Leben schon einige Male eher die "Revolution" gelebt, als die schrittweise "Evolution", d.h. ich weiß wovon ich spreche und kann es nur bedingt empfehlen. Außer dir macht es Spaß auf der leeren Leinwand zu zeichnen und magst Radikalität und Geschwindigkeit :-).


Und eine für mich lehrreiche Geschichte muss ich dir unbedingt noch erzählen: Heute musste ich wirklich schmunzeln, als ich daran gedacht habe, dass ich die ersten Abende nach dem Seminar vor der Türe gestanden bin, mitten in der Horde von Menschen, und einfach komplett durch war. Ich nehme so unglaublich viel auf und gehe so eng in Verbindung mit den Menschen, so dass irgendwann einfach mein Akku leer ist und ich mich garnicht mehr selbst spüre. Dann fühle ich mich wie ein Geist und habe das kleine "Problem", dass ich nicht mehr in der Lage bin die kleinsten Entscheidungen zu treffen oder vernünftig mit anderen zu kommunizieren. Ich habe aus dieser Situation zwei Dinge gelernt:


1) Iss was! Mit Unterzuckerung sind keine Entscheidungen möglich - nicht mal: "Gehe ich jetzt direkt zum Auto oder nicht?"

2) Mach einfach keine Pläne mehr oder erlaube dir, deine Pläne flexibel wieder anzupassen - und das ist völlig ok.

Das war ja die Krux, dass ich einen ziemlich coolen Plan hatte und dann festgestellt hatte, das mein Herz etwas anderes wollte und mein Plan auch ein paar Fehlstellen aufgewiesen hat. Aber bis ich das verstanden hatte, ist viel Zeit vergangen - overload eben. Ich habe mich dann für die zweite Variante in Kombination mit der ersten entschieden, d.h. erst etwas essen und dann einfach tun, auf was ich wirklich Lust habe - cooler Plan hin oder her. Eine gute Wahl! Sobald ich mich einfach wieder dem hingegeben habe, was mein Herz mir gesagt hat und den Verstand mal beiseite geschoben hatte, war alles wieder im Flow. Und das ist für mich eines der schönsten Gefühle, das ich kenne! Ein Gefühl von Verbundenheit mit mir, der Welt und meinem Leben. Alles ist im Fluss und fügt sich harmonisch, ohne jegliche Widerstände. Die Möglichkeiten ergeben sich wie von alleine und ich empfinde pure Lebensfreude. Diese Erfahrung erinnert mich daran, im Alltag auch öfters mal den Kopf auszuschalten, in mich hinein zu fühlen und einfach das zu tun, was sich im Moment richtig anfühlt. In Urlauben oder freien Tagen kann ich das wunderbar, im Alltag bin ich da doch oft Pflicht-gesteuert und "vernünftig", was auch immer das heißen mag. Die Belohnung meiner Hingabe ans Leben waren wundervolle Erlebnisse wie Bergfeuer-Schauen auf der Wiese mit Blick in den Sternenhimmel, den Abend am See zu verbringen mit tiefen Gesprächen oder Mittags mal eben in den a****-kalten und wundervoll klaren Bach zu springen. Ein Highlight war für mich auch die Bühne zu stürmen und vor bzw. mit 300 wundervollen Menschen zu Tanzen. Mir ist mein Herz aufgegangen und ich habe mich im absoluten Einklang mit mir und der Welt gefühlt. Und das Tollste ist dann noch, wenn man diese Momente teilen kann. Es hat einfach alles gepasst!


Ich glaube, manchmal machen wir uns das Leben deutlich schwerer, als es eigentlich ist, wenn wir nur auf unser Herz hören würden. Eigentlich sagt uns das Herz alles, was wir gerade brauchen und tun sollen. Wir haben nur oft den Kontakt zu unserer inneren Stimme verloren und hechten dann unseren tollen Plänen und gefühlt wahnsinnig wichtigen Aufgaben hinterher. Nach der sechstägigen "Gehirnwäsche" fühle ich mich deutlich klarer und habe das Gefühl, eigentlich ist es doch ganz einfach: Ich mache einfach nur das, was ich will und was sich für mich gut und richtig anfühlt und mein Verstand (oder der Verstand anderer) muss es nicht immer greifen können. Ja, ich weiß, leichter gesagt als getan. Aber mal ehrlich: Was hindert uns daran unser Traumleben zu führen und all das zu erleben, was wir uns beruflich und privat wünschen, mit unserem Traumpartner an der Seite? Ich glaube, unsere Ängste und eigenen Limitierungen, uns selbst nicht zu erlauben, groß zu denken und das vom Leben einzufordern, was wir wert sind. Wir leben eine "degradierte" Version von uns selbst und reden uns dann ein, dass wir uns ja glücklich schätzen können. Wir rechtfertigen unseren Selbstbetrug sozusagen noch, um uns nicht noch schlechter zu fühlen. Wahrheit kann eben weh tun. Dankbarkeit ist sicherlich eine der wertvollsten Gefühle, die wir für ein erfülltes Leben haben können. Das Gefühl von „Zufriedenheit" dagegen kann uns lähmen, bequem machen und so verhindern, dass wir uns weiter entwickeln und eben auch mal unsere Komfortzone erweitern und eigenen Grenzen sprengen. Oder wir zweifeln, versuchen die Situation mit dem Kopf zu lösen, wollen etwas krampfhaft erzwingen oder können uns ein "Nein" nicht eingestehen, weil es eben kein klares "Ja" ist. Wir halten an etwas fest, was nicht für uns bestimmt ist und uns in der Vergangenheit hält. Wir glauben nicht an uns selbst, harren der Dinge aus und warten auf ein Wunder, anstelle einfach alle Wünsche und Träume nach und nach anzupacken und nach den Sternen zu greifen. Das was wir uns vorstellen können, können wir auch erreichen. Ich bin davon überzeugt! Also los, glaub' an dich und pack' es an!


Und wie mache ich das nun? Ich behaupte nicht, dass ich das Spiel des Lebens verstanden habe. Aus meiner Sicht braucht es neben den Zutaten Dankbarkeit und Selbstliebe, auf unsere Stärken und Bedürfnisse zu gehen. Leben wir diese, kommen wir in unsere absolute Kraft und alles fügt sich. Das Universum liebt einfach Authentizität. Eigentlich ist auch das ganz einfach: Wir finden raus, was unsere Stärken und Bedürfnisse sind, gleichen diese mit unserem Leben ab und passen nach und nach alles so an, bis alles wieder im Einklang ist. Das ist für mich pure Schönheit, wenn alles im Fluss und in Balance ist! Ich möchte dich an dieser Stelle ermutigen, nicht darauf zu warten, dass es über Nacht besser oder anders wird und ein Wunder geschieht, sondern dir einzugestehen, was du wirklich willst und aktiv dafür loszugehen. Das ist das, was ich mir für die Menschen auf unserem Planeten wünsche. Denn wenn wir alle in unserer Kraft sind, dann sind wir glücklich und viele glückliche Menschen erzeugen eine offene, liebevolle, herzliche, hilfsbereite und tolerante Gemeinschaft, die dann noch verantwortungsvoll mit unserer tollen Welt umgeht. Und was würde das nicht Wundervolles für unsere Welt und unser Leben bedeuten ... .


Alles Liebe, Katharina




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